Was versteht man unter Osteopathie?
Leben ist Bewegung. Nach diesem Grundsatz handelt die Osteopathie. Die Beweglichkeit aller Knochen, Muskeln und Nerven, aller Organe bis hin zur kleinsten Körperzelle ist die Voraussetzung dafür, dass jeder Vorgang im Körper problemlos ablaufen kann. Liegen auch nur kleinste Verletzungen oder Veränderungen im Körper vor, kann dadurch die Beweglichkeit eingeschränkt sein und die natürliche Harmonie gestört sein. Ziel einer Behandlung ist es, durch eine Verbesserung der Durchblutung und Aktivierung der inneren Selbstheilungskräfte ein besseres Funktionieren des Organismus zu ermöglichen. Die natürliche Kraft zur Selbstorganisation ist für die Heilung verantwortlich. Der Osteopath versucht optimale Rahmenbedingungen für diesen natürlichen Heilungsprozess zu schaffen.
Die Osteopathie sieht den Menschen in seiner Ganzheit von Materie, Verstand und Bewegung (mind, matter, motion). „Nur das Gewebe weiß” ist Leitsatz der Osteopathie und verkörpert die osteopathische Disziplin.
Die drei großen Gebiete der Osteopathie
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Die parietale Osteopathie – Behandlung des Bewegungsapparates
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Die viszerale Osteopathie – Behandlung der inneren Organe
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Die kraniosakrale Osteopathie – Behandlung des Schädels, des Rückenmarks und des Nervensystems
Heutzutage findet die Osteopathie von der Pädiatrie (Kinderheilkunde) bis hin zur Palliativmedizin Anwendung. Grundsätzlich kann jedes lebendige Gewebe behandelt werden. Dies bedeutet, dass Menschen, egal welcher Konstitution oder Krankengeschichte osteopathisch begleitet werden können.
WICHTIG: Bei akuten Beschwerden ist jedoch eine ärztliche Abklärung erforderlich. In lebensbedrohlichen Situationen wenden Sie sich bitte an den örtlichen Notdienst oder verständigen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst.
Mit Hand und Herz.
Begründet wurde die Osteopathie (aus dem Altgriechischen: Osteon – Knochen, Pathos – Leiden) im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828 – 1917). Die Osteopathie handelt ganz im Sinne der Definition von Gesundheit der WHO von 1946 als Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein des Fehlens von Krankheit oder Gebrechen. Dabei handelt es sich um eine manuelle Therapieform, die sich verschiedener individuell angepasster Techniken bedient, um den Organismus wieder in sein Gleichgewicht zu bringen. Die Osteopathie zählt in Deutschland zur Heilkunde und darf selbstständig nur vom Arzt oder Heilpraktiker ausgeübt werden.